Koronale Löcher
Magnetfelder der Korona
Die Sonnenkorona ist von Magnetfeldern durchsetzt. Leuchtende Materie, die
entlang der Magnetfeldlinien in einem Bogen von der Oberfläche der Sonne
bis in die Höhe der Korona aufsteigen und wieder dort enden, machen
die Magnetfelder sichtbar. Oberflächenbereiche mit gegensätzlicher
magnetischer Polarität liegen scheinbar friedlich nebeneinander. Linien
kommen aus einem der beiden magnetischen Flecken und kehren zu dem mit anderer
Polarität zurück. Es kommt aber auch vor, daß Bereiche mit
gleicher magnetischer Polarität nebeneinander liegen. Jetzt führen
die Magnetfeldlinien nicht mehr im relativ kurzen Bogen zur Sonne zurück,
sondern weit in den Raum. Überall dort, wo in der Korona Magnetfeldlinien
zur Sonne zurückkehren, wird das Plasma durch die Feldlinien in der
Korona "festgehalten" - aber überall dort, wo die Feldlinien in den
Raum reichen, kann Plasma in den Raum entweichen. Niedrigere Dichte in diesem
koronalen Loch führt zu geringer Röntgenstrahlung, die auf
Röntgenbild-Aufnahmen dann dunkler erscheinen.
Magnetfelder in der Korona
In den Bereichen a sind die Feldlinien geschlossen und halten das Plasma
der Korona fest. Im Bereich b reichen sie in den Raum hinaus, das Plasma
kann längst der Feldlinien entweichen. Der Bereich b ist ein sogenanntes
koronales Loch.
Protonenereignis
Sonnenwind
Der Sonnenwind besteht zur Hauptsache aus Elektronen und Ionen des Sauerstoffs
und "weht" mit um die 400 km/s-Geschwindigkeit. Sein Ursprung sind die oben
erwähnten koronalen Löcher. Der Dichte beträgt im Mittel etwa
10 Teilchen pro Kubikzentimeter.
Extrem starke Flares können zu einem Schauer von Protonen (positive
Ladung) mit Energien größer 10 MeV auf die Erde führen. Die
schnellsten Protonen können bereits eine Stunde nach Ausbruch diesen
Flares bei der Erde eintreffen.
Ionosphäre
Als Ionosphäre bezeichnet man die Regionen zwischen etwa 80km und 500
km Höhe über der Erde. Die von der Sonne ausgehende
Ultraviolett-Strahlung ist neben Röntgen- und energiereicher
Teilchenstrahlung hauptsächlich die Ursache für die Bildung der
die Kurzwellen reflektierenden Schichten der Ionosphäre. Die hohe Energie
dieser Strahlung kann in diesen Höhen, wenn sie auf Elektronen von neutralen
Atomen oder Molekülen trifft, Elektronen von diesen herausschlagen.
Der verbleibende Rest des Atoms oder Moleküls ist jetzt positiv geladen,
also ionisiert.
Schichtenbildung
Für jede Art von Atom und Molekül gibt es in einen bestimmten
Höhenbereich, wo die mit weiterer Annäherung zur Erde abnehmende
Strahlungstärke gerade noch ausreicht von den mit der Höhe in der
Dichte abnehmenden Atomen bzw. Molekülen genügend Elektronen
freizuschlagen. In zu großer Höhe ist zwar die Strahlung sehr
stark, aber wenig zum ionisieren da. Das Optimum ist in jeweils einem bestimmten
Höhenbereich und führt so zu einer Schichtbildung:
Etwa 80 km Höhe: D-Schicht aus ionisiertem Stickoxid,
Bei 100 km Höhe: E-Schicht (ionisierte Sauerstoffmoleküle O2)
Etwa 180 km Höhe: F1-Schicht (ionisierte Stickstoffmoleküle N2)
und
Um 250 km Höhe: F2-Schicht (ionisierte Sauerstoffatome O).
Kurve A zeigt die Intensität der UV-Strahlung (zunehmend mit Höhe).
Mit der Höhe nimmt die Zahl der ionisierbaren Atome bzw. Moleküle
ab (B). Daraus resultiert die Schichtung einer Ionosphärenschicht
gemäß Kurve C.